Beispielbild zu bouncerate verringern mit slidebird

Viele Blogger, Webseitenbetreiber oder Unternehmen sind tagtäglich mit nur einer Aufgabe beschäftigt, Traffic auf Ihren Blog oder Webseite zu bringen. Dabei wird oft ein wichtiges Ziel aus den Augen verloren und zwar den Leser, den potentiellen Neukunden oder auch nur den gelangweilten Surfer auch das zu liefern was er sucht. Warum ist das so wichtig? Wer sich schon länger im Online Marketing herumtreibt so wie ich, kennt vielleicht noch die alten Webportale wo man 2000 Webseiten Besucher für 5 Euro kaufen konnte – diese Seiten gibt es im übrigen immer noch aber selbst die unerfahrensten Webseitenbetreiber dürften mittlerweile Wissen, dass das nicht der richtige Weg ist. Warum aber ist es so wichtig, nicht nur User auf seine Webseite zu leiten, sondern auch auf der Webseite zu halten? Ja warum ist dies sogar der schwierigere Part? Und hier kommt die sogenannte BOUNCE RATE ins Spiel.

Bounce Rate - Was ist das überhaupt?

Die Bounce rate, auch Absprungrate genannt, gibt an wie viele Besucher der Webseite nur eine einzelne Seite aufgerufen haben und danach die Webseite wieder verlassen haben ohne eine einzige weitere Unterseite zu besuchen. Warum dies nun so ein wichtiger Wert ist liegt auf der Hand. Wer gerade mal auf der Webseite landet und nach wenigen Sekunden den Blog, den Webshop oder die Unternehmensseite wieder verlässt hat sich wohl nicht gut aufgehoben gefühlt. Für Google ist die Absprungrate ausschlaggebend wie relevant die Seite bzw. der Inhalt auf der Webseite für den Besucher ist, somit ist die Bounce Rate auch ein gewichtiger SEO Faktor. Im folgenden gäbe ich einige Tipps wie man die Bounce Rate oder auch Absprungrate verringern kann.

1. Bounce Rate reduzieren - Beiträge und Seiten verlinken

Wie bereits erwähnt ist das wichtigste für eine gute also geringe Absprungrate die Anzahl der aufgerufenen Seiten. Speziell wer Blogbeiträge schreibt sollte immer versuchen ältere Blogbeiträge von sich zu verlinken, natürlich Beiträge mit Relevanz zum Thema. Statische Seiten oder Kontaktseiten sollten ebenfalls, wann immer möglich, verlinkt werden untereinander. Wer schon länger eine Webseite oder einen Blog betreibt schnell wie unübersichtlich die Struktur werden kann. Genau aus diesem Grund ist es wichtig Unterseiten untereinander zu verlinken. Dies hat nicht nur den Vorteil dem Besucher die Möglichkeit zu geben sich besser zurechtzufinden, sondern die interne Verlinkung ist ebenfalls ein gewichtiger Rankingfaktor für Google.

Wer WordPress nutzt kann sich zum Beispiel das gratis Plugin Internal Links Generator herunterladen. Das Plugin ermöglicht eine automatische Verlinkung der Keywords in WordPress.

2. Absprungrate verringern durch einzigartigen Content

Das leidige Thema Content. Hat es früher noch gereicht 200 Wörter auf eine Seite zu klatschen und als jedes 5 Wort das Keyword rein zustopfen (auch Keyword Stuffing genannt) so ist Google heute viel weiter und bevorzugt einzigartigen Content (unique Content) denn letztendlich kommen die Besucher wegen dem Inhalt. Darüber hinaus wirkt sich schlechter Content nicht nur negativ auf die Bounce Rate aus, sondern rückt Ihre Seite und damit Ihre Marke in kein gutes Licht. Die Qualität Ihres Contents sollte oberste Priorität in allen Maßnahmen betreffend Ihrer Webseite haben. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig und zeitaufwendig es ist holistische und informative Inhalte bereitzustellen. Sie können mir aber glauben, Ihre Besucher werden es Ihnen danken.

3. Bounce Rate und die Ladezeit

Die Ladezeit der Webseite ist ausschlaggebend für den Erfolg einer Webseite. Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass eine Ladezeit über 3 Sekunden schon zu lange ist und es gilt zu bedenken, dass die Studie bereits 2 Jahre alt ist. Speziell bei CMS Systemen wie WordPress ist die Ladezeit ein großes Problem. Die meisten Themes sind überladen mit Java Script und unzähligen Funktionen die zu Ladezeiten jenseits der 10 Sekunden führen. Ich habe bereits mehrerer Beiträge veröffentlicht wie man WordPress hinsichtlich der Ladezeit optimieren kann. Zum Beispiel in dem Beitrag 5 Tipps um WordPress zu optimieren oder auch „Technische Onpage-Optimierung Teil 1“ und „On-Page- Optimierung Teil 2“. Speziell im zweiten Teil geht es darum wie man die Ladezeit optimiert.

Wer die Ladezeit überhaupt erstmal messen will kann dies mit diesen Tools zu:

Auch Caching Plugins können die Ladezeit von WordPress dramatisch verbessern. Die gängigsten sind WPRocket (kostenpflichtig, WpCache (kostenlos) und W3 Total Cache. Auch CDN Netzwerke wie maxcdn können die Ladezeit erhöhen und somit automatisch die Bounce Rate verringern.

4. Absprungrate durch responsive Design optimieren

Responsive Design hat den Anspruch alle Inhalte optimiert für das jeweilige Endgräte auszuspielen. Angefangen von Bildern, bis hin zu Texten, Überschriften, Buttons und sonstigen Elementen wie Anfrageformulare. Speziell Anfrageformulare haben auf mobilen Endgeräten eine hohe Absprungrate.

Als Programmierer und Designer weiß ich wie spaßig es sein kann Designs auf 100 verschieden Endgeräte anzupassen. Wir haben in unserer Agentur immer wieder sehr große Kunden wo wir sogar TV Geräte im Webdesign berücksichtigen müssen. Selbst wir als Profis stehen hier immer wieder vor Herausforderungen was das Design betrifft. Es ist jedoch ausschlaggebend für eine gute funktionierende Webseite. Mit der raschen Weiterentwicklung der Technologie und der stark ansteigenden Anzahl an Endgeräten reicht es nicht mehr sein Design nur auf die gängigen Laptop Größen abzustimmen. Viele Besucher kommen über Smartphones, Tablets oder mit nervigen Geräten wie Netbooks.

Die meisten WordPress Themes sind bereits responsive entwickelt. Jedoche ergibt es auch hier Sinn, die Themes gründlich unter die Lupe zu nehmen, denn responsive ist nicht gleich responsive.Wer seine eigene Webseite testen möchte kann das mit Tools wie der Google Search Console oder Am i responsive überprüfen.

5. Bounce Rate verringern mit Hilfe der Sidebar

Ich sehe immer wieder Sidebars zugemüllt mit Anzeigen, großen Bildern oder Bannern. Aus meiner Sicht ergibt dies keinen Sinn, denn die Sidebar ist neben der Startseite vermutlich der meist gesehenste Inhalt. Hier sollte neuer und wichtiger Content stehen und auch laufend ausgetauscht werden. In der Regel ist der Inhalt in Sidebars dynamisch da er aus Elementen wie „Letzte Beiträge“ oder „Featured Articles“ besteht. Ich empfehle aber wirklich in die Sidebar auch ausgewählten Content zu geben um Besucher zum Klicken zu animieren und so die Absprungrate zu verringern.

6. Bounce Rate in Google Analytics vs. Absprungrate Google Suche

Ein großer Nachteil der Bounce Rate ist, dass sie teilweise irreführend ist. Nehmen wir zum Beispiel einen gut geführten Blog der viele Stammleser hat und neue Blogbeiträge auch immer brav per Newsletter versendet. Stammleser bekommen den Newsletter und kommen mittels Link nun auf den neuen Beitrag. In der Regel sind das wiederkehrende Besucher die den Blog bereits kennen. Diese lesen nun den Beitrag und verlassen die Seite wieder, da sie ja bereits öfter auf der Seite waren und nur wegen dem neuen Blogartikel gekommen sind. Diese Besucher erhöhen die Bounce Rate ebenfalls.

Die Auswirkungen auf die Google Suche lässt sich hier nur vermuten. Es gibt Vermutungen, dass Google hier sehr wohl unterscheidet zwischen Besuchern welche die Seite nach einigen Sekunden verlassen haben oder Besuchern die aufmerksam den Inhalt gelesen haben und erst nach mehreren Minuten die Seite verlassen haben. Ich empfehle hier in Google Analytics eine Einstellungsänderung durchzuführen und nur Besucher in die Absprungrate aufzunehmen die weniger als 10 Sekunden geblieben sind. Das Hilft eine realistischere Bounce Rate zu ermitteln.

Kurz gesagt, je niedriger die Bounce Rate oder Absprungrate, desto erfolgreicher die Seite. Das oberste Ziel sollte nicht die sture Traffic-Generierung sein sonder qualitativer Traffic mit einer auf den Traffic optimierten Webseite. Der Besucher sollte den Inhalt vorfinden den er sich erhofft und diesen auch schnell ausgeliefert und gut aufbereitet vorfinden. Die Absprungrate zu reduzieren funktioniert nicht von heute auf morgen. Aber aus der Praxis weiß ich, dass viele Webseitenbetreiber diesen Wert nicht auf Ihrem Radar haben und das sollte sich ändern. Wichtig ist es die Webseite zu analysieren und die Schwachstellen zu erkennen und Stück für Stück zu versuchen die Bounce Rate zu verkleinern. Wer die 5 Punkte gewissenhaft umsetzt, wird rasch eine signifikante Verbesserung erleben.

Daniel Knoflicek ist seit 2012 Geschäftsführer von Slidebird Webstories, einer Agentur für online Marketing, Webdesign und Webentwicklung. Des Weiteren hat Daniel Knoflicek das Start Up Ernst M. gegründet, welches vegane, bio Marmelade in Österreich herstellet und vertreibt. Er ist als CTO für das Start Up tätig. Seit 2015 und der Gründung von DESK.WORKS ist Daniel Knoflicek als Brand Ambassador für Österreich zuständig.

Comments

  • Avatar for Gernot
    Gernot

    Hallo

    Interessanter Artikel und ich hab auf die Absprungrate eigentlich bis jetzt nie geachtet. Laut Analytics ist sie bei mir 87 % ich nehme an das ist hoch?

    6. Oktober 2017

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