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Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Für Neulinge im Bereich Remarketing kann die schier unendliche Flut an Informationen schon mal tagelangen oder sogar wochenlangen Frust auslösen.

Wer nun also selbst nach intensiver Informationssuche in diversen Blogartikeln und Foren immer noch nicht so wirklich weiß, wie der Hase eigentlich läuft, so weiß man jedoch inzwischen zumindest eines: Remarketing ist für erfolgreiche Google Ads Kampagnen unerlässlich!

Wir von SLIDEBIRD WEBSTORIES geben euch an dieser Stelle einen umfassenden Überblick über das Riesen-Thema „Remarketing“!

1. Was ist Remarketing?

Der Remarketing oder auch Retargeting-Prozess (Achtung: Nicht verwirren lassen, es handelt sich hier lediglich um Synonyme!) läuft wie folgt ab:
User besuchen eure Seite, konvertieren aber nicht. Sie fangen sie ab und lassen sie nicht mehr los. Vielmehr erinnern Sie diese auf anderen Webseiten an eure Produkte und Leistungen. So wird der ein oder andere Warenkorbabbrecher durch Ihre Anzeige daran erinnert, dass er die Babywindeln, die er gestern zwar in den Warenkorb gelegt hat, den Checkout Prozess aufgrund eines Tooooooooooooooooooors dann aber einfach komplett vergessen hat. Mit Ihren Remarketing-Anzeigen erinnern Sie ihn daran, dass er den Kauf der Babywindeln noch abschließen muss. Baby und Herzensdame werden es ihm und Ihnen danken. Dies ist natürlich nur ein mögliches – und zugegeben ideales – Remarketing-Szenario.

2. Kampagnenarten

Remarketing kann auf unterschiedliche Weise betrieben werden. An dieser Stelle werden die unterschiedlichen Kampagnenarten vorgestellt.

2.1. Remarketing im Suchnetzwerk (RLSA)

Anders als die Begrifflichkeiten vielleicht auf den ersten Blick vermuten lassen, werden Remarketing-Anzeigen im Suchnetzwerk nicht automatisch in den Suchergebnisseiten von Google ausgespielt. Vielmehr setzen Sie eine Aktivität des Nutzers voraus, das bedeutet in diesem Zusammenhang eine Suchabfrage. Remarketing-Anzeigen im Suchnetzwerk werden dann genauso wie Standard-Suchnetzwerkanzeigen ausgespielt.
Der wesentliche Unterschied: Bestimmten Nutzer werden Anzeigen unter bestimmten Voraussetzungen gezeigt, Standard-Suchnetzwerkanzeigen werden hingegen an jeden Nutzer, der eine Suchabfrage mit dem eingebuchten Keyword tätigt, ausgespielt. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Mitbewerber, Bids, Qualitätsfaktor, Relevanz und die üblichen Google Ads Kriterien gegeben sind.
Mit RLSA lassen sich im Wesentlichen 2 Strategien vollziehen:

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    Ausspielung nur für bestimmte Nutzer

    Vor allem für kleine Budgets bietet diese Strategie eine sinnvolle Maßnahme, um mit dem begrenzten Budget die Zielgruppe so gut als möglich zu erreichen.
    Aber auch andere Szenarien sind denkbar. So können beispielsweise Besucher Ihrer Webseite, die diese jedoch ohne Konvertieren wieder verlassen haben, erneut angesprochen werden – jedoch mit einer Werbebotschaft, die zusätzliche Anreize zum Konvertieren schafft. (Zum Beispiel mit einem Rabatt, versandkostenfreier Lieferung, etc.)

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    Ausspielung alle Nutzer, Gebotsanpassung für bestimmte Nutzer

    Warenkorbabbrecher beispielsweise konvertieren weitaus häufiger als Nutzer, die lediglich nach Ihrem eingebuchten Keyword suchen. Durch Gebotsanpassungen können Sie die Chancen erhöhen, für Ihre Warenkorbabbrecher erneut an obersten Positionen ausgespielt zu werden, anstelle diese Interessenten Ihren Konkurrenten zu überlassen.

RLSA & automatische Gebotsstrategien

Wenn Sie keine manuellen Gebotsanpassungen vornehmen wollen, können Sie ebenso mit Google’s automatischen Gebotsstrategien RLSA Kampagnen schalten.
Die Ausrichtung auf eine Zielgruppe (Zielgruppe ist die Remarketing-Liste, die Sie in der jeweiligen Kampagne hinterlegen) wird bei der automatischen Gebotsstrategie berücksichtigt. Das bedeutet, Sie teilen mit der Ausrichtung Google mit, welche Nutzer für Sie besonders wichtig sind. Der Algorithmus passt das Gebot zusätzlich an, wenn ein in der Liste enthaltener Nutzer eines Ihrer Keywords verwendet.

Bei RLSA Kampagnen mit automatischen Gebotsstrategien wird auch berücksichtigt, wie lange ein Nutzer bereits in der Remarketing-Liste enthalten ist. Deshalb ist es hier nicht erforderlich, Listen nach Dauer zu segmentieren.

2.2. Remarketing im Display Netzwerk

Wird allgemein von Remarketing gesprochen, ist in der Regel statisches Remarketing im Displaynetzwerk gemeint. Dynamisches Remarketing hingegen stellt eine Art Sonderform dar, zum einen, weil dies eine verhältnismäßig neue Kampagnenart ist, zum anderen, weil sich dynamisches Remarketing nur für bestimmte Unternehmensformen (allen voran Online Shops) eignet.

2.2.1. Statisches Remarketing

Mit statischen oder traditionellen/klassischen Remarketing Kampagnen erhalten Nutzer, die bereits auf Ihrer Webseite waren, eine Art „Erinnerung“ in Form eines Banners. Dieser Banner kann je nach Userhistorie angepasst werden. Natürlich können in einer Kampagne oder Anzeigengruppen A/B Tests laufen, d.h. die User bekommen unterschiedliche Werbebotschaften angezeigt. Eine Personalisierung für jeden einzelnen User ist hingegen nicht möglich. Anders sieht dies beim dynamischen Remarketing aus.

2.2.2. Dynamisches Remarketing

Dynamisches Remarketing erfordert das Setup eines passenden Datenfeed sowie zusätzliches On-Site Tagging. Dynamisches Remarketing aufzusetzen ist also weitaus komplexer.
Die Anzeigen im dynamischen Remarketing werden personalisiert ausgespielt, das bedeutet, jeder Nutzer erhält eine Anzeige mit dem Produkt, für das er sich in seiner letzten Sitzung interessiert hat.
Dynamisches Remarketing macht vor allem dann Sinn, wenn eine Webseite eine Vielzahl an Produkten anbietet. Daher verwenden vor allem große Online-Shops diese Form des Retargeting. Dynamische Remarketing Anzeigen weisen naturgemäß eine höhere CTR und Conversionrate auf.

2.2.3. Google Shopping Remarketing

Ähnlich der RLSA Kampagnen können auch in Google Shopping Kampagnen Zielgruppen (Remarketing-Listen) hinterlegt werden, um so Ihre Gebote und Werbebotschaften zielgerichteter auszusteuern.

3. Remarketing-Listen

Beim Remarketing geht es darum, interessierte Webseitenbesucher in „Boxen“ abzulegen, um diese später mit entsprechenden Werbebotschaften und Geboten später erneut und zielgerichteter ansprechen zu können. Diese „Boxen“ sind Ihre Remarketing-Listen.

Im Netz kursieren verschiedene Begriffe, die synonym verwendet werden:

  • Faviocn16

    Zielgruppen

    werden Remarketing-Listen in Analytics angelegt, werden diese als „Zielgruppen“ bezeichnet. Die in Analytics angelegten Zielgruppen müssen natürlich nicht nur für das Remarketing verwendet werden, sondern bieten einfach eine Segmentierung, die für die spätere Datenanalyse sinnvoll sein kann. Für Sie ist es jedoch wichtig zu wissen, dass wenn von Zielgruppen im Zusammenhang mit Remarketing gesprochen wird, in 99% der Fälle „Remarketing-Listen, die in Analytics erstellt werden, gemeint ist.

  • Faviocn16

    Audiences

    Dies ist einfach nur der englische Begriff für die in Analytics erstellten Remarketing-Listen (=Zielgruppen)

  • Faviocn16

    Remarketing-Listen

    Dies sind die Remarketing Listen, die direkt in Google Ads erstellt werden oder ein Überbegriff.

  • Faviocn16

    Retargeting-Listen

    Wenn Sie sich erinnern wird Retargeting synonym für Remarketing verwendet, es handelt sich hier also um dieselben Listen.

3.1. Arten von Remarketing-Listen

Sowohl begrifflich als auch in den Interfaces selbst können die verschiedenen Remarketing- und Zielgruppen-Listen Verwirrung stiften.
Um Klarheit zu schaffen, seien an dieser Stelle verschiedene verfügbare Arten von Remarketing-Listen gelistet:

3.1.1. Listentyp „Webseitenbesucher“

Dies sind Ihre Remarketing-Listen, die in Analytics erstellt und von dort importiert wurden.

3.1.2. Listentyp „Webseitenbesucher – automatisch erstellt“

Google Ads erstellt manche Remarketing-Listen automatisch.
Welche Listen erstellt werden hängen von den für Google zur Verfügung stehenden Signalen ab (wurde beispielsweise kein Conversion-Tracking eingerichtet, kann auch keine automatische Liste wie zb „Alle Nutzer mit Conversions“ eingerichtet werden). Je nach Branche gibt es zudem unterschiedliche Listen. Hier ein Auszug aus den verfügbaren Standard-Listen.

3.1.3. Listentyp „Ähnliche Zielgruppe“

Listen mit ähnlichen Zielgruppen werden automatisch erstellt und in Echtzeit aktualisiert. Google versucht dabei, eine Liste mit Nutzern zu erstellen, die ähnliche Merkmale wie Nutzer der jeweiligen manuell erstellten Remarketing-Liste aufweisen.

3.1.4. Listentyp „Kombinierte Liste“

Kombinierte Listen sind eine Kombination aus zwei oder mehreren Remarketing-Listen.

3.1.5. Listentyp „Intelligente Listen” (Analytics)

Voraussetzung für das Erstellen von intelligenten Listen sind mindestens 500 E-Commerce-Transaktionen monatlich und 10.000 Seitenaufrufe täglich. Werden diese Vorgaben nicht erzielt, können dennoch intelligente Listen erstellt werden, jedoch werden diese anhand der Conversion-Daten von ähnlichen Unternehmen wie Ihrem erstellt. Welche Unternehmen dies sind, kann natürlich nicht verraten werden. Je nach Branche kann die Qualität einer intelligenten Analytics Liste stark variieren. Vor allem dann, wenn Ihre Produkte oder Leistungen nicht eindeutig in eine Branche abgelegt werden können, ist die Qualität der intelligenten Liste fragwürdig, d.h. es werden viele Nutzer auf der Remarketing-Liste sein, die eigentlich nicht zu Ihren potenziellen Kunden zählen.
Die Nutzung automatisch erstellter Listen ist daher mit Vorsicht zu genießen und es bedarf einer steten Performance-Kontrolle, um sicherzustellen, Werbebudget nicht unnötig zu verschleudern.

3.1.6. Benutzerdefinierte Listen

Anhand verschiedener Parameter lässt sich mit benutzerdefinierten Listen eine granulare Nutzersegmentierung vornehmen.

3.1.7. Vorlagenbasierte Listen

In der Google Analytics Gallery ist es möglich, bereits vordefinierte Remarketing-Listen downzuloaden. Diese Listen sind natürlich nicht mit Nutzern gefüllt, es werden lediglich voreingestellte Bedingungen zum Füllen der verschiedenen Nutzern downgeloaded.
Es gibt eine Reihe an Listen-Sets, die vor allem für Neueinsteiger sinnvoll sein können, um schnell mit dem Remarketing zu starten. Unter Verwaltung -> Zielgruppen finden Sie die Import-Funktion der Gallery:

3.1.8. Bedingungen für Remarketing-Listen

Die Remarketing-Listen, die für das Display-Remarketing und für die RLSA-Kampagne verwendet werden, sind dieselben. Jedoch gibt es unterschiedliche Anforderungen für eine Ausspielung einer Anzeige im Zielnetzwerk:

  • Google Displaynetzwerk: Mindestens 100 aktive Besucher oder Nutzer innerhalb der letzten 30 Tage
  • Google Suchnetzwerk: Mindestens 1.000 aktive Besucher oder Nutzer innerhalb der letzten 30 Tage

Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, erfolgt keine Ausspielung Ihrer Remarketing-Anzeigen.

3.4. Ausschlüsse

Nicht jeder Webseitenbesucher ist es auch wert, ihn erneut zu targeten.

  • Jemand, der beispielsweise gerade einen Fernseher gekauft hat, wird in der nächsten Zeit wohl nicht noch einen kaufen.
  • Jemand, der hingegen Babywindeln gekauft hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit rasch Nachschub benötigen.
  • Jemand, der zwar Ihre Webseite besucht hat, jedoch gleich wieder abgesprungen ist, hat damit bereits ein Zeichen gesetzt, dass er sich wohl nur auf Ihre Webseite verirrt hat. (Achtung: Die Bounce Rate ist nicht immer aussagekräftig).

Je nach Branche und Produkten müssen daher in den definierten Remarketing-Listen passende Ausschlusskriterien definiert werden.

Natürlich gibt es noch viele weitere, komplexere und strategischere Ausschlusskriterien. Für den Anfang hingegen fokussieren wir uns an dieser Stelle auf leicht nachvollziehbare und für die meisten Unternehmen geltenden Ausschlusskriterien.

Wichtig an dieser Stelle: Für die meisten Unternehmen ist es sinnvoll, gleich vorab die Ausspielung auf nahezu allen Apps ausschließen. Die teilweise hohen Klickraten bei der Ausspielung auf Apps sind trügerisch: hier kommt es oft zu einer hohen Anzahl unbeabsichtigter Klicks, da die Anzeigen oft weggeklickt werden möchten, jedoch stattdessen angeklickt werden. Sollten Sie hier unsicher sein hinsichtlich der Performance-Leistungen Ihrer Remarketing-Anzeigen auf Apps, sollte auf jeden Fall die Bounce Rate analysiert werden.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass Apps in jedem Falle aufgeschlossen werden müssen, jedoch empfiehlt sich in den meisten Fällen, Apps erst nach dem Anlaufen der Kampagne hinzuzufügen und dann die Performance genau zu analysieren.

3.5. Einstellungen Analytics Remarketing Listen

3.5.1. Gültigkeitsdauer

Diese Einstellung kontrolliert, wie lange eine Person in Ihrer Remarketing-Liste bleibt.
Die maximale Länge beträgt 540 Tage. Diese Membership eignet sich natürlich nur für die wenigsten Unternehmen. Um kein Budget zu verschweden muss hier genau überlegt werden, welche Länge Sinn macht.

Ein erster sinnvoller Schritt zur Eruirerung der Membership Duration ist der Report im Analytics unter Mulit-Channel-Funnels -> Time Lag oder Ptah Length

3.5.2. Lookback Days

Die Option Frühere Daten (in Tagen) (=Lookback Days) erlaubt Ihnen Google mitzuteilen, dass alle Nutzer, die zu irgendeiner Zeit während dieses Zeitraums Ihre Zielgruppenkriterien erfüllt haben, Ihrer Zielgruppe hinzugefügt werden sollen, wenn sie das nächste Mal eine Sitzung auf Ihrer Website starten.

4. Remarketing einrichten

Nachdem Sie nun alle theoretischen Grundlagen zum Remarketing kennengelernt haben, werden wir uns nun an die praktische Umsetzung, das heißt an die Einrichtung Ihrer ersten Remarketing Kampagne, wagen.

4.1. DSVGO konforme Anpassungen

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine EU-Verordnung zum Datenschutz und zur Privatsphäre der Internetnutzer, die am 25. Mai 2018 in Kraft getreten ist.

Weder Gesetzestexte noch tiefgehende Analysen sollen an dieser Stelle vorgenommen werden. Um rechtskonformes Remarketing zu betreiben, müssen Sie lediglich folgende Punkte umsetzen:

  • Installieren Sie einen Cookie-Banner-Add-On, um Ihren Usern mitzuteilen, dass die Website Cookies verwendet
  • Geben Sie Usern die Wahl, die Cookies zuzulassen oder abzulehnen, die für den Betrieb der Seite nicht erforderlich sind
  • Die User müssen die Option haben, ihre Zustimmung jederzeit wieder rückgängig zu machen
  • Aktualisieren Sie Ihre Datenschutzerklärung nach den Richtlinien der DSGVO. Sie sollte unbedingt Informationen darüber enthalten, dass für die vorliegende Website Cookies verwendet werden. Die erstellte Datenschutzerklärung sollte auch Informationen über Dritte enthalten, die Zugang zu den personenbezogenen Daten der Besucher haben könnten. Dritte sind alle Anwendungen oder Plattformen, die Zugang zu den personenbezogenen Daten haben. Am schnellsten lässt sich eine angepasste Datenschutzerklärung mit einem Generator

4.2. Webseite anpassen

Die Einrichtung des Remarketings kann via Google Ads Tag oder via Analytics Implementierung erfolgen. Dazu finden Sie in Ihrem Google Ads Konto unter Zielgruppenverwaltung –> Zielgruppenquellen diese beiden Optionen:

Die Installation mit dem Google Ads Tag erfordert die Implementierung eines Code Snippets auf Ihrer Webseite (natürlich kann der Code auch via Google Tag Manager implementiert werden).

Die Einrichtung des Remarketings via Analytics hingegen erfordert keine Code-Änderungen. Der bereits existierende Analytics Tag wird automatisch angepasst. Um Remarketing über Analytics einzurichten müssen jedoch folgende Voraussetzungen gegeben sein:

  • Der Google Analytics-Tag muss auf Ihrer Website implementiert sein
  • Ihre Google Ads- und Google Analytics-Konten müssen miteinander verknüpft sein.
  • „Remarketing und Funktionen für Werbeberichte“ müssen in Google Analytics aktiviert sein:

In der Google Ads Oberfläche werden zudem bei der Auswahl von Analytics folgende 2 Optionen zur Verfügung gestellt:

  • “Standarddaten aus dieser Datenquelle erfassen”
  • “Bestimmte Attribute oder Parameter zum Personalisieren von Anzeigen erfassen”

Die 2 Option wird für dynamisches Remarketing benötigt, setzt aber wie bereits erwähnt einen entsprechenden Feed und entsprechendes Onsite-Tagging voraus.

Für statisches Remarketing ist demnach die erste Option (Standarddaten) auszuwählen.

 

Analytics versus Google Ads Tag

Je nachdem über welches Google Tool Remarketing eingerichtet wird, richtet sich auch die Erstellung der Zielgruppen. Diese können sowohl über Google Ads als auch über Analytics (mit anschließendem Import in Google Ads) erstellt werden.

 

Die Zielgruppenerstellung (Remarketing-Listen) via Google Ads bietet stark eingeschränkte Definitionsmöglichkeiten. Remarketing-Listen können lediglich auf Basis folgender Daten erstellt werden:

  • Besucher der Seite
  • Besucher, die keine andere Seite aufgerufen haben
  • Benutzer, die auf eine andere Seite geklickt haben
  • Besucher einer bestimmten Seite während eines bestimmten Zeitraums oder Datums

 

Analytics hingegen bietet die Möglichkeit einer granularen Nutzersegmentierung

  • Alle Standarddaten im Analysekonto
  • Vom Google Ads-Konto importierte Daten
  • Daten aus verknüpften Google-Konten
  • Daten durch „Datenimport“ (Produkt-Meta, CRM, benutzerdefinierte Daten usw.)

 

Zielgruppenlisten können zudem in Analytics nach weiteren Kriterien erstellt werden:

  • Demografie (z.B. Alter)
  • Verhalten (Klick auf bestimmte Seitenelemente, etc.)
  • Technologie (Beispielsweise Tablet-Nutzer, Desktop-Nutzer, Apple-Nutzer, etc.)
  • E-Commerce (besuchte Produktseiten, Checkout-Phasen, …)

 

Wichtig: Sowohl über Google Ads als auch über Google Analytics erstellte Remarketing-Listen ziehen Nutzer von anderen Quellen (zb. Organisch) mitein. Nutzer von einer bestimmten Quelle (z.b. nur organische Nutzer) zu targeten ist hingegen nur über Analytics möglich.

Das Anlegen von Zielgruppen in Analytics hat eine Reihe von Vorteilen. Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten können Zielgruppen also weitaus genauer ausgerichtet werden und das Werbebudget dementsprechend zielgerichteter eingesetzt werden. Es ist daher empfohlen, Ihre Zielgruppen-Listen mit Analytics anzulegen. Aus diesem Grunde werden nachfolgende Ausführungen auf Basis der Remarketing-Listen-Erstellung mit Analytics illustriert.

Tipp: Da Google Analytics ein fundamentales Tool im Online-Marketing ist, das Aufschluss über alle Bereiche der Nutzererfahrung, Nutzerinteraktion etc. gibt, sollten Einsteiger die Zielgruppenerstellung mit Analytics auch deshalb nutzen, um langsam mit der Analytics-Oberfläche vertraut zu werden.

4.3. Nutzer-Segmentierung

Eine detaillierte Segmentierung Ihrer Webseitenbesucher ist für den Erfolg Ihrer Remarketing-Kampagnen fundamental. Erst dadurch wird es möglich, Ihre Besucher gezielt anzusprechen und Ihr Werbebudget entsprechend der Wahrscheinlichkeit einer Conversion der Besuchergruppen einzusetzen. Ein häufiges Problem bei der Nutzer-Segementierung ist die Größe der einzelnen Listen. Damit Google Ihre Zielgruppenausrichtung akzeptiert, muss – wie bereits erwähnt – eine gewisse Mindestanzahl an Nutzer erreicht werden:

  • 100 aktive Nutzer für das Displaynetzwerk
  • 1000 aktive Nutzer für Suchnetzwerk

Eine Möglichkeit, die Nutzeranzahl Ihrer Remarketing-Listen zu erhöhen, ist die Gültigkeitsdauer (Membership Duration) in den Einstellungen bei der Zielgruppenfestlegung zu erweitern. Hier ist jedoch Vorsicht geboten – eine zu starke Erweiterung kann eine Verschwendung von Werbebudget nach sich ziehen.
Auch wenn eine möglichst granulare Nutzer-Segmentierung also zu empfehlen ist, ist zu beachten, dass diese zum Gesamt-Traffic der Webseite passen muss, damit Remarketing-Listen generiert werden können, die groß genug für eine entsprechende Werbekampagne sind.
Nachfolgend werden einige wichtige Remarketing-Listen vorgestellt, die in keinem Konto fehlen sollten.

4.3.1. Non-Converters mit Interaktion

Nutzer zu retargeten, die kein Interesse an Ihren Produkten oder Leistungen haben, ist logischerweise reine Geldverschwendung. Die Bounce Rate (Absprungrate) wird oft als Indikator für fehlendes Besucherinteresse herangezogen. Die Bounce-Rate zeigt jedoch lediglich Webseitenbesuche, die nur einen einzigen Seitenaufruf erzeugt haben. In der Regel muss auf einer Webseite eine Interaktion stattfinden, damit ein Besucher auch wirklich das findet, was er gesucht hat. Das heißt ein Klick auf weiterführende Informationen, andere Seiteninhalte, einzelne Produkte etc. Es kann aber natürlich auch vorkommen, dass ein Besucher nach dem Aufruf einer speziellen Landingpage bereits die Informationen gefunden hat, nach denen er gesucht hat und ohne weitere Interaktion wieder zur Suchergebnisseite zurückkehrt. Auch in solch einem Fall würde dieser Besucher als sogenannter „Bouncer“ von Google Analytics klassifiziert werden. Je nach Aufbau Ihrer Seite/Landingpage, Angeboten etc. kann daher durch den Ausschluss aller „Bouncer“ wertvolles Potential verloren gehen.

Für Remarketing-Listen ist es daher in der Regel besser, mit dem Indikator des Engagements (Interaktion) zu arbeiten, d.h. Listen mit Besuchern, die

  • mehr als XY Seiten besucht
  • mehr als XY Zeit auf der Seite verbracht
  • die Seite zumindest XY mal besucht haben

Mit entsprechendem Event-Tracking können auch einzelne Klicks etc. getrackt und als Indikator für das Engegement und damit für die Erstellung einzelner Remarketing-Listen genutzt werden.

Achtung: Diese Zielgruppenerstellung ist mit dem AdWords Tag nicht möglich!

4.3.2. Warenkorbabbrecher

Um Warenkorbabbrecher zu „sammeln“ gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich nach der Struktur Ihrer Webseite richten. Beispielsweise haben diese Nutzer die Shopping Cart URL besucht, aber nicht die Checkout-Bestätigungsseite.

4.3.3. Conversion Funnel Abbrecher

Je nachdem wie Ihr persönlicher Conversion Funnel aussieht, können Zielgruppen auch diesbezüglich segmentiert werden. So können beispielsweise Besucher, die die „Kaufen“-Seite aber nicht die finale page aufgerufen haben oder Nutzer, die den Button „Jetzt einkaufen“ geklickt haben, dann jedoch nur 1 Produkt aufgerufen haben, ohne die weiterführenden Informationen zum Produkt zu lesen, in einer Zielgruppe zusammengefasst werden.
Solch Segmentierungen dienen auch dazu, später aussagekräftige Analytics-Daten zu erhalten und so eine genaue Conversion Funnel Analyse durchführen zu können und so das Verhalten Ihrer Besucher besser verstehen zu können.
Nach der Erstellung Ihrer Zielgruppen müssen Sie sicherstellen, dass diese veröffentlicht und auch an Google Ads übermittelt werden.

4.4. Überlappung von Zielgruppen

Je nach Ihren Zielgruppen-Listen kann es möglich sein, dass sich Nutzer in mehreren Remarketing-Listen befinden. Sie sollten stets darauf achten, Ihre Besucher nicht zuzuspammen und daher stets eine manuelle Anpassung des Frequency Capping vornehmen, um so die Anzahl der ausgespielten Anzeigen pro User zu begrenzen.

4.5. Anzeigen erstellen

Responsive Ads bieten die beste Möglichkeit, rasch Werbebotschaften auf unterschiedlichen Portalen und in unterschiedlichen Formaten im Displaynetzwerk auszuspielen.

Für die Erstellung stehen Ihnen 3 Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Upload des Bildmaterials:
    Ziehen Sie das geforderte Bildmaterial einfach per drop and down in das Interface zur Erstellung der Anzeigen. Nachfolgend finden Sie die Anforderungen:
    Bild
    Querformat (1,91:1): 1200 × 628 (Minimale Abmessungen: 600 × 314, Maximale Dateigröße: 5120 KB)
    Quadrat:1200 × 1200 (Minimale Abmessungen: 300 × 300, Maximale Dateigröße: 5120 KB)
    Logo
    Querformat (4:1): 1200 × 300 (Minimale Abmessungen: 512 × 128, Maximale Dateigröße: 5120 KB)
    Quadrat:1200 × 1200 (Minimale Abmessungen: 128 × 128, Maximale Dateigröße: 5120 KB)

 

  • Automatischer Scan Ihrer Webseite:
    Google scannt Ihre Webseite und versucht so, passendes Bildmaterial zu finden.
  • Stock Images
    Sollten Sie kein Bildmaterial haben, können Sie auf Stock Images zurückgreifen. Diese Methode ist aufgrund der fehlenden Möglichkeit zur individuellen Präsentation Ihres Unternehmens und Produkts nicht zu empfehlen

Weitere allgemeine Hinweise:

  • Achten Sie stets darauf, dass Sie Logos in beiden Formaten zur Verfügung stellen, da ansonsten Ihre Reichweite stark eingeschränkt wird
  • Auch bei Responsive Ads sollte stets ein A/B Testing erfolgen, v.a. hinsichtlich alternativer Kernbotschaften
  • Anzeigentexte sollen so gut wie möglich passend zur Landingpage sein, d.h. wenn es dort bereits gut formulierte, aussagekräftige Sätze gibt (z.B. in Meta Titeln und Meta Beschreibungen) können diese durchaus 1:1 für Ihre Anzeigentext übernommen werden

Anzeigentexte fürs Remarketing

Im Gegensatz zur klassischen Anzeigenausspielung kennen Sie beim Remarketing Kampagnen Ihre Nutzer bereits. Versuchen Sie daher, so viel Informationen wie möglich von Ihrer jeweiligen Zielgruppe zu sammeln und Ihre Anzeigentexte entsprechend auszurichten.

So können Sie beispielsweise bei einer Segmentierung nach Alter bei der älteren Generation etwa mit anderen Werbeslogans punkten als bei den Jungspunds.

Auch Anzeigentexte von Mitbewerbern können Ihnen Aufschluss darüber geben, welche Kriterien für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Leistung unbedingt Beachtung in Ihrer Werbebotschaft finden sollen.

Bei einer Segmentierung nach besuchter Seite etwa, sollten Ihre Anzeigentexte auf das spezifische Produkt eingehen, denn hier steckt die Power des Remarketings.

 

Nachdem Sie nun alle Grundlagen des Remarketings kennengelernt haben sollten Sie keine Zeit verstreichen lassen, Ihr neu erworbenes Wissen gleich in lukrativen Remarketing-Kampagnen zu festigen!

 

Ihr SLIDEBIRD WEBSTORIES Team

Geraldine Edel ist seit 2016 als Senior Google Ads Managerin für Slidebird tätig. Zu ihren Aufgaben zählen die strategische Planung von Google Ads Kampagnen sowie die Umsetzung und Betreuung unserer Kunden.