Produkte in Einkaufswagen - Produktseiten richtig erstellen

Eine gute Produktseite hat zunächst das Ziel, User auf eure Webseite zu bringen. Doch reicht es nicht, die potenziellen Kunden anzulocken, sie sollen sich natürlich wohlfühlen und kaufen. Das ist wie bei einer Hausbesichtigung. Ein Immobilienmakler will auch nicht nur die Besucher ins Haus holen, die sich umschauen und Kekse naschen. Das Haus soll verkauft werden. Das oberste Ziel einer guten Produktseite ist also, dass sie mit dem User, der auf ihr landet, Umsatz generiert.

Die Hauptfunktionen eurer optimierten Produktseite sind daher

  • Aufmerksamkeit erzeugen
  • Das Produkt en Detail vorstellen und damit (und mit einigen weiteren Faktoren)
  • Den User davon überzeugen das Produkt zum Warenkorb hinzuzufügen
  • Wenn möglich noch mehr in den Warenkorb hinzufügen

Was braucht also die perfekte Produktseite? Wir beantworten euch im Folgenden kurz die wichtigsten Fragen dazu und nennen weitere wichtige Aspekte.

Wie baue ich eine Produktseite richtig auf?

Above the fold (dh in der ersten Bildschirmansicht, noch bevor der User nach unten scrollt) sollte das beste von dem enthalten sein, was den User auch zum Kauf animiert. Dazu gehören folgende Aspekte:

  1. Eine optimale Produktseite braucht optimale Produktfotos. Die Produktfotos sollten in guter Auflösung verfügbar sein. Der Kunde soll in das Produkt hinein zoomen können. Das Produkt sollte zudem aus verschiedenen Winkeln abgebildet werden. Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit zur Personalisierung. Damit kann der Kunde aus verschiedenen Farben, Formen, Größen, etc wählen. Bei Kleidung, sowie Schuhen ist es besonders vorteilhaft, wenn man sie angezogen sieht. Dann kann sich der Kunde den Schnitt viel besser vorstellen.
  2. Der Preis für das Produkt. Er ist neben dem Produkt selbst einer der wichtigsten Faktoren für die Kaufentscheidung. Sollte es eine Ersparnis aufgrund von Rabatt geben, ist das selbstverständlich beim Preis hervorzuheben.
  3. Jede Produktseite braucht ihn – den berühmten CTA – call to action. Der Button, der zum Kauf einlädt, zum Beratungsgespräch, oder ähnlichem ist das Animier-Tool der Produktseite. Diesbezüglich ist ein ‚sticky button‘ vorteilhaft. Das bedeutet, dass der Button mitwandert, sollte der User auf der Seite nach unten scrollen.
  4. Eine Produktbeschreibung mit den wichtigsten und überzeugendsten Merkmalen. Die Beschreibung muss ausreichend Details zum Produkt enthalten. Ebenso sollte der USP hervorgehoben werden. Dieser kann sich speziell auf das Produkt oder auf euch als Händler beziehen, wie zum Beispiel „Bestpreisgarantie“ auf alle Artikel.
  5. Eine gute Produktbeschreibung ist ehrlich, transparent und nicht übertrieben. Vermeidet den großzügigen Umgang mit Superlativen, das wirkt irgendwann nicht mehr ehrlich. Und natürlich dürfen die keywords nicht fehlen. Aber nicht zu viel, keyword-stuffing ist out und wird nicht gern gesehen von Suchmaschinen. Und bitte erstellt eure eigenen Texte!

Apropos Suchmaschinen… das bringt uns gleich zur nächsten großen Frage:

Wie optimiere ich meine Produktseite für Suchmaschinen?

Das richtige SEO für eure Produktseite enthält mehrere Faktoren. Zu den Basics gehören ganz klar die richtige Meta-Description, der perfekte Seitentitel und die ALT-Tags.

Meta-Description und Seitentitel richtig erstellen

Die Meta-Description fasst den wichtigsten Inhalt der entsprechenden Seite in nur wenigen Zeichen zusammen. Wenn die Suchmaschine die Beschreibung als gut empfindet, wird sie auch so in den Search-Snippets oder auch SERP-Snippets  ausgespielt. Dafür gibt es allerdings keine Garantie. Eine gute Meta-Description fängt bei der richtigen Länge an. Diese wird in der Regel mit 160 Zeichen angegeben, empfehlen würde ich allerdings nicht mehr als 150 Zeichen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ganz ausgespielt wird. Bezüglich des Inhaltes empfehle ich, die wichtigsten keywords möglichst am Anfang zu setzen. Allerdings nur, wenn es für die Natürlichkeit des Textes nicht hinderlich ist. Enden sollte das ganze mit einem call to action, wie etwa „Probieren Sie es jetzt aus“, etc

Der SEO-Titel, das Titel-Element oder auch der Title-Tag ist sehr wichtig, da rankingrelevant! Er sollte maximal 70 Zeichen umfassen, auch hier würde ich eher zu etwas weniger, also um die 60 Zeichen, raten. Er MUSS auf jeden Fall das zentrale keyword enthalten, auch hier bestenfalls am Anfang des Titels. Jede Seite sollte ihren eigenen, einzigartigen Title-Tag bekommen.

Meta-Description und Title-Tag sollten aufeinander abgestimmt sein. Ein tolles Tool für die Erstellung von Title und Meta bietet Sistrix an: den Serp-Snippet-Generator

Der Generator von Sistrix zeigt euch sehr schön wie eure Seite am Ende in den Suchanfragen aufscheint… so google will! Und so sieht das dann aus:

Meta-Description und Seitentitel mit dem Generator von Sistrix erstellt

ALT-Texte, die Waisenkinder vieler Webseiten

Die Alt-Texte zu den Bildern werden immer noch von vielen Webseitenbetreibern vernachlässigt. Davor kann ich nur warnen. Auch sie sind ein wichtiger Aspekt in der Suchmaschinenoptimierung. Ein guter Alt-Text sollte das Produkt und alles was auf dem Bild zu sehen ist ordentlich beschreiben. Die Texte werden von den Suchmaschinen ausgelesen. Sie werden zum Beispiel angezeigt, wenn das Bild nicht geladen werden kann, und sie dienen Screenreadern um Blinden zu beschreiben was hier zu sehen ist. Also, spart nicht an den Beschreibungen und übertreibt es nicht mit keywords oder Eigenwerbung. Auch hier ist ein vernünftiges Maß gefragt.

Das richtige url-Design für eure Seite

Die richtige url (Uniform Resource Locator) hilft bei der Erstellung einer guten Produktseite. Sie ist deshalb SEO-relevant, weil sie einerseits der besseren Merkbarkeit dient und somit der User-Experience. Andererseits kann die url-Struktur auch das Crawling der Webseite verbessern.

Die url sollte nicht zu lang sein. Das heißt, dass ihr unnötige url-Teile, wie etwa …/produkte/… weglassen solltet, wenn es für den Gesamtaufbau nicht notwendig ist. Sinnvoller kann es sein die Produkt-Kategorie, zB …/Halsketten/… einzufügen UND die richtigen keywords dazu. Zum Beispiel …/Halsketten/collier-gold-mit-diamanten-weiß

Eine inhaltsbeschreibende url ist nicht zwingend notwendig, jedoch absolut empfehlenswert. Im Internet werden regelmäßig ganze Adressen verlinkt. Mit Hilfe einer inhaltsbeschreibenden url kann die Adresse gleich den Ankertext stellen. Außerdem erhalten damit Suchmaschinen Hinweise auf den Inhalt der Seite. In Kombination mit dem optimalen Title-Tag, der Meta-Description und den Alt-Texten könnt ihr so schon ein gutes SEO-Paket schnüren.

Weitere Informationen zur Suchmaschinenoptimierung erfahrt ihr in dem Beitrag SEO-Trends in 2020!

Eine gute Produktseite hat eine kurze Ladezeit

Die Seitenladezeit eurer Produktseite ist nicht nur SEO-technisch relevant, weil sie ein von google bestätigter Rankingfaktor ist.  Eine niedrige Seitenladezeit kann außerdem die Conversion Rate erhöhen. Zu diesem Ergebnis kam amazon in einer Studie vor etwa 10 Jahren. Und „Google hat festgestellt, dass die Generierungszeit für Suchseiten den Traffic um 20% gesenkt hat. Ein Broker könnte 4 Millionen US-Dollar Umsatz pro Millisekunde verlieren, wenn seine elektronische Handelsplattform 5 Millisekunden hinter der Konkurrenz liegt. Die Erwartungen der heutigen NOW-Kunden steigen weiter und die Menge der generierten und aufgerufenen Daten ist umwerfend. “ (nachzulesen unter https://www.gigaspaces.com/blog/amazon-found-every-100ms-of-latency-cost-them-1-in-sales/)

Laut dem Buch „technisches SEO – mit nachhaltiger Suchmaschinenoptimierung nachhaltig zum Erfolg“ von Stephan Czysch, Benedikt Illner, Dominik Wojcik ist „[e]ine Seite, die schneller geladen wird, wesentlich angenehmer anzusurfen, der Nutzer verweilt länger und auch die Anzahl der aufgerufenen Seiten erhöht sich.

Es gibt verschiedene Tools um die Seitenladezeit eurer Produktseite zu messen. Meine bevorzugten sind:

Google Analytics – dazu braucht ihr ein Konto

Page Speed Insights von Google

gtmetrix.com

Interne Verlinkung und Cross-selling hilft dem Umsatz

Achtet bei der internen Verlinkung darauf, dass sie Sinn macht. Hier läuft es wie bei den keywords: übertriebenes Verlinken (wie auch keyword-stuffing) ist nicht förderlich. Verlinkt logisch von den Produkt-Kategorien auf die Produktseiten. Oder auf ähnliche, dazu passende Produkte.  Wer kennt nicht amazons berühmten cross-selling-Satz „Kunden, die diesen Artikel kauften, kauften auch…“

Wenn ihr mehrere verschiedene Produkte anbietet, dann sind weitere passende Produktvorschläge eine äußerst effiziente Methode, um eventuell ein up-selling zu erreichen. Soll heißen, den Inhalt des Warenkorbs zu erhöhen.

Eine gute Produktseite weist Trust-Elemente auf

Gibt es zu eurem Produkt bereits Bewertungen, Zertifikate, Videos oder andere Elemente, die beim User Vertrauen schaffen? Dann bindet diese auf eurer Produktseite ein. Dabei muss es sich nicht nur um Höchst-Bewertungen handeln. Da wären wir wieder beim Thema Ehrlichkeit und Transparenz, wie in der Produktbeschreibung. Wenn eure angeführten Bewertungen zu „shiny“ und deren zu viele sind, dann kann das Misstrauen schaffen. Wichtig ist auch: reagiert auf eure Bewertungen!

FAZIT

Der Beitrag hat euch viele Aspekte einer guten Produktseite aufgeführt. Manche davon waren logisch, einige sicher nicht neu. Und natürlich geht es nicht mehr ohne Werbung und Online Marketing. Das Gesamtpaket zählt. Außerdem muss ich noch einmal drauf hinweisen: Nicht vergessen, die User sind nicht dumm, sie haben genug Möglichkeiten sich ausreichend zu informieren. Daher, bleibt ehrlich, transparent und übertreibt nicht. Und KEINE Versprechen, die man nicht halten kann oder schwammige Formulierungen zu Phishing-Zwecken. Das macht euch sympathisch und sympathisch gewinnt!

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